Was sollte man sammeln? - Zunächst einmal gilt hier: Alles, was interessant aussieht und den Sammler aus irgendwelchen Gründen anspricht, ist sammelnswert. Man könnte
- sich auf bestimmte Genres (Krimis, Science Fiction, Western, Erotik, etc.) konzentrieren,
- einzelne Autoren sammeln,
- versuchen, Ausgaben (Serien) bestimmter Verlage zu komplettieren,
- optisch interessante Einbandzeichnungen/Illustrationen mehr oder weniger bekannter Illustratoren ins Zentrum seiner Betrachtungen rücken.
Wo findet man alte Taschenbücher? - Die klassischen Vertriebswege des Antiquariats gelten auch für Taschenbücher. Neben dem Stöbern in Antiquariaten ist das Augenmerk auch auf die - inzwischen selten gewordenen - Versandkataloge von Antiquariaten oder die bekannten Antiquariatsplattformen im Internet zur richten. Hinzu treten Auktionsportale im Internet, die ständig eine grosse Menge Taschenbücher anbieten. Des weiteren sind natürlich Floh- und Trödelmärkte interessant und auch die inzwischen durchaus häufiger anzutreffenden "öffentliche Bücherschränke" enthalten manchmal das eine oder andere Kleinod. (Letztere sollte man aber auch wieder befüllen!).
Was kosten diese "Schätzchen"? - Die meisten Taschenbücher sind im deutschsprachigen Raum eher preiswert. Für 1,00 € kann man duchaus ein Schnäppchen machen, manchmal - insbesondere bei bestimmten Titelbildillustratoren oder beliebten Autoren - muss man aber auch bereit sein, höhere Preise zu zahlen. Ich würde aber selbst für einen gut erhaltenen 'Klaus Dill' (Cover) nicht mehr als 10,00 € bezahlen. Demzufolge ist es m.E. auch bei geringem Budget derzeit gut möglich, eine interessante und vielfältige Sammlung aufzubauen.
Welche Erhaltungszustände gibt es? - Vom zerfledderten Leseexemplar, welches man nur mit spitzen Fingern anfasst, bis zum nahezu 'unberührten' druckfrischen Buch gibt es nahezu alles auf dem Markt. Aufgrund der teilweise hohen Druckauflagen sind viele Taschenbücher verhältnismäßig oft im Angebot. Druckfrische Exemplare sind allerdings selten, schon einmaliges Lesen führt normalerweise dazu, dass sich am Buchrücken leichte Gebrauchsspuren finden.
Der jeweilige Zustand sollte sich natürlich auch auf den Preis niederschlagen. Von Seiten der Comic- und Romanheftsammler wurde in den vergangenen Jahrzehnten ein sehr ausdifferenziertes System an Zustandsbeschreibungen entwickelt.
So gehen z.B. die Romanheftsammler (lt. Romanpreiskatalog, 10. Aufl.) von 5 Hauptstufen und weiteren 12 Zwischenstufen aus. Dies liest sich dann beispielsweise so: Zustand 0-, d. h. "perfekt, druckfrisch (aber etwas schlechter)". Solche Beschreibungen finden bei manchen Angeboten im Internet Verwendung, sind mir aber zu stark untergliedert. Gary Lovisi (Collectible Paperbacks) spricht für den amerikanischen Raum bei Taschenbüchern nur von 3 Zuständen. Er unterscheidet zwischen:
- Fine (F) - beste Erhaltung (nahezu neuwertig, auf jeden Fall sammelnswert)
- Very Good (VG) - sehr gute Erhaltung mit kleineren Macken (z.B. Rücken mit Knickspuren, und Titelillustration ohne grössere Defekte)
- Good (G) - Gebrauchsexemplar (bedingt sammelnswert, komplett aber mit grösseren Macken, wie z.B. fehlenden Ecken)
Natürlich gibt es auch in diesem Klassifizierungssystem Zwischenstufen, die man aber nicht überbewerten sollte. Generell neigen viele Händler/Verkäufer dazu, die Bücher besser einzuschätzen, als sie wirklich aussehen.